Die Satteltaschen sind aus Softshell und direkt aufgenäht, die Kissen aus temperaturausgleichendem Anti-Dekubitusfell (aus dem medizinischen Bereich gegen Wundliegen). Gefüllt sind diese mit Isomattenzuschnitten zur Druckverteilung, sowie nochmals Anti-dekubitus-Zuschnitte zum Abpuffern von Energie. Für einen optimalen Sitz sorgt die V-Gurtung (bewusst nicht über den Widerrist verlaufend) in Kombination mit einem Mondgurt, so ist auch kein Vorder- oder Hintergeschirr notwendig. Alles in Allem wiegt der Pony-Rucksack deutlich unter einem Kilo.
Materialliste:
- Nähmaschine
- Schere
- Maßband
- Stift
- Nähgarn für Jeans oder Leder (normales Nähgarn reißt beim Einsatz bei Pferden zu schnell)
- Lochzange
- Feuerzeug
- Meterware Klettverschluss nach Bedarf bzw. Pferdegröße (Hakenband + Flauschband)
- Gurtband nach Bedarf bzw. Pferdegröße
- Schabracke
- Isomatte (oder vergleichbares Material als Einlage)
- Meterware Anti-Dekubitus-Fell nach Bedarf bzw. Pferdegröße
- Meterware Softshell nach Bedarf bzw. Pferdegröße
Schritt 1: Vorbereitung Schabracke u. Gurtstrupfen:
Im ersten Schritt wird auf die Schabracke die Lage der Packtaschen aufgezeichnet, sowie auf der Innenseite die Lage der Fellpolster. Die Maße der Packtaschen außen müssen dabei kleiner als die Fellauflage innen sein, damit es in den nächsten Arbeitsschritten zu keiner Überlappung kommt. Die Maße für beides notieren.
Anschließend noch auf der Schabracke den Verlauf der Gurtstrippen außmessen u. einzeichnen. Ich habe mich für eine englische V-Gurtung entschieden um einen möglichst guten Sitz des Pony-Rucksacks zu ermöglichen, möglich ist aber grundsätzlich auch die Nutzung mit einem Westernsattelgurt und einem dementsprechend breiteren Gurtband.
Nach dem Ausmessen der Gurtstrupfen diese Lochen u. gegen Ausfransen mit dem Feuerzeug veröden, anschließend können diese von oben auf der Schabracke angenäht werden. Hinweis: Gurtriemen nicht über den Widerrist laufen lassen um punktuelle Belastung und Druckstellen zu vermeiden.
Schritt 2: Aufnähen der Packtaschen (jeweils links u. rechts):
Im nächsten Schritt werden die Packtaschen direkt auf die Schabracke aufgenäht. Dazu zunächst das Unter- u. Seitenteil je nach gewünschter Tiefe der Packtasche ausmessen, aus dem Softshell-Stoff ausschneiden und wie abgebildet direkt auf auf die Schabracke mit ca. 1-2 cm Nahtzugabe aufnähen. Alles auf rechts drehen und anschließend die Frontseite der Tasche aufnähen (oberen Rand vernähen). Anschließend den oberen Taschenteil ausschneiden, die Ränder vernähen und ebenfalls direkt auf die Schabracke aufnähen. Im letzten Schritt noch den Klettverschluss an Taschendeckel sowie seitlichem Taschenteil annehmen.
Schritt 3: Anbringen der Anti-Dekubitus-Polster
Der letzte Schritt ist der technisch Anspruchsvollste: nun werden noch die Polstertaschen aus Anti-Dekubitus-Fell aufgenäht. Hier war mir meine Heavy-Duty-Nähmaschine sehr nützlich, eine normale Haushaltsnähmaschine kommt unter Umständen mit dem dichten Pelzstoff nicht klar, in dem Fall die Polster am Besten von Hand aufnähen. Das wird unter Umständen nicht so schön, erfüllt aber seinen Zweck genau so. :-)
Mir war wichtig, dass ich die Einlagen bei Bedarf wechseln und ggf. umpolstern kann, daher habe ich eine Seite der Polstertaschen nicht zugenäht, sondern ebenfalls nochmals einen Klettverschluss an Schabracke sowie Fellinnenseite aufgenäht.
Zuletzt wird noch die Polsterung in die Polstertaschen eingelegt: dazu eine alte Isomatte o. ä. entsprechend zuschneiden und diesen Teil zur optimalen Stabilisierung auf die den Packtaschen zugewandten Seite einlegen. Auf der Seite Richtung Pferderücken nochmals einen zusätzlichen Anti-Dekubitus-Zuschnitt einlegen.
Und damit kann es losgehen! Wie immer freue ich mich über Fotos am Pferd oder Pony, wenn Ihr den Pony-Rucksack für Euch umgesetzt habt. Viel Spaß beim Nähen und Wandern! :-)
